Mobbing bei Kindern zu erkennen, das bedeutet für Eltern oft ein schier unüberwindbares Problem. Es werden Veränderungen am eigenen Kind bemerkt, aber man weiß nicht genau weshalb. Selbstverständlich denkt man nicht gleich, dass der Nachwuchs gemobbt wird, weil man nicht gleich vom Schlimmsten ausgeht. Wenn Eltern ihr Kind aufmerksam beobachten, können die typischen Anzeichen für Mobbing, oft schon ohne Fachwissen erkannt werden.
Verschwundene Gegenstände
Was häufig zu Beginn beim Mobbing von Kindern in der Schule passiert, ist, dass sie plötzlich ohne ihrer Schultasche heimkommen. Aufmerksame Erziehungsberechtigte bemerken das und fragen ihr Kind danach, weil ja alles Mögliche geschehen sein könnte. Wenn in der jeweiligen Schule alles okay ist, erzählt der Heranwachsende eine durchwegs glaubwürdige Geschichte über diesen Vorfall. Ist allerdings etwas nicht in Ordnung und der Nachwuchs leidet unter Mobbing, fällt den Eltern etwas ganz Spezielles auf: Ein ausweichendes, wahrscheinlich sogar aggressives Verhalten des Sprösslings, häufig kombiniert mit Ausreden und Halbwahrheiten. Oft drängen die Erziehungsberechtigten ihr Kind regelrecht dazu, mitzuteilen was passiert ist. Oftmals bleibt es nicht nur bei der Schultasche, sondern immer geschieht etwas, über das das Kind nicht reden kann oder will. Heranwachsende, die erpresst werden und unter Mobbing leiden, fürchten sich darüber zu sprechen. Sie wollen ihre Eltern nicht unnötig beunruhigen oder haben Angst vor Konsequenzen, wenn sie erzählen, was wirklich passiert ist. Bei aggressiven oder passiven Abwehrhaltungen sollten Kinder auf keinen Fall weiter bedrängt werden. Behutsame Gespräche, viel Geduld und das Aufzeigen von möglichen Lösungen ist der Weg, Kinder aus ihrer Abwehrhaltung herauszuhelfen.
Schulverweigerung
Das nächste Anzeichen für Mobbing bei Kindern ist, dass sie den Schulbesuch verweigern. Dies fängt mit Ausreden oder dem Wunsch an, mal krank daheimzubleiben, was ja erst mal nicht schlimm ist. Wenn das allerdings öfter vorkommt und Heranwachsende sämtliche Krankheiten erfinden, damit sie keinesfalls in die Schule gehen müssen oder von der Schule wegbleiben, ohne dass die Erziehungsberechtigten darüber Bescheid wissen, dann besteht sofortiger Handlungsbedarf. Kinder wollen nicht in die Schule, damit sie dem Mobbing aus dem Weg gehen können, sie möglicherweise große Angst haben oder auch lediglich flüchten möchten. Selbst bei den auftretenden Problemen des Kindes kann eine Verweigerung des Schulbesuchs rechtliche Konsequenzen haben, da es in die Schulpflicht gibt. Die Erziehungsberechtigten sollten, wenn das Kind den Schulbesuch ablehnt, mit ihrem Kind und dann ebenso mit den Lehrern sprechen. Treten die Probleme weiterhin auf, sollte auf alle Fälle das Jugendamt verständigt werden, damit die Erziehung der Eltern keineswegs infrage gestellt wird. Verschiedene Stellen können ebenfalls eine grosse Hilfe darstellen.
Wie Sie Mobbing erkennen können, Adressen an die Sie sich wenden können und vor allem wie Sie richtig reagieren, zeigt mobbing-hilfe.alltag-meistern.info auf.
Körperliche Folgen
Eine sehr ernst zu nehmende Folge von Mobbing während der Schulzeit ist die Wirkung auf den Nachwuchs und seine Gesundheit. Psychische und körperliche Krankheiten sind oft Folgen eines dauerhaften Mobbings im täglichen Leben. Nicht nur psychosomatische Krankheiten, wie etwa Allergien, können auftreten, sondern insbesondere psychologische Folgen beeinträchtigen möglicherweise das weitere Leben des Heranwachsenden. Vor allem Essstörungen und Depressionen sind als absolutes Warnzeichen zu erkennen und sofort mit professioneller Hilfe zu behandeln. Denn bei einem Kind, bei dem wegen Mobbing in der Schulzeit eine Essstörung oder Depression hervorgerufen wird, ist keineswegs nur dessen derzeitige Lebensqualität in Gefahr, sondern ebenso seine Gesundheit in Zukunft.
Wenn aufgrund von Mobbing psychische oder auch körperliche Krankheiten auftreten, sollten die weiteren Maßnahmen nur noch mit professioneller Hilfe erfolgen. Dabei ist es wichtig, zu einem Facharzt zu gehen und sich über die entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten zu erkundigen. Lediglich so kann man seinem Kind die Hilfe an die Hand geben, die es benötigt, damit es lernt, mit den Konsequenzen des Mobbings umzugehen. Egal, wie schnell das Mobbing beendet wird, nur so wird die Gesundheit und die Zukunft des Nachwuchses langfristig sichergestellt.
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