Die Geschichte des Glücksspiels

So alt wie die Menschheit, so alt ist die Sehnsucht nach dem Glück im Spiel. Der Ursprung liegt vermutlich in einer Form des Wahrsagens. Den Willen der Götter erahnend, wollten die Menschen ihr Schicksal vorhersehen. Fortuna, eine römische Göttin, soll mit ihrem Rad über das Schicksal der Menschen entschieden haben.

Die ganze Welt spielt

Viele Glücksspiele stammen aus der alten chinesischen Kultur. Beliebt war Keno, eine Art Bingo. Mit der Erfindung des Rades war die Entstehung des Roulettes nicht mehr weit. Selbst die alten griechischen Feldherren machten die Strategie einer Schlacht von Fortunas Willen abhängig. Zeugnisse aus längst vergangenen Zeiten belegen eine Inschrift in der Pyramide bei Gizeh, Spielkarten aus Papyrus oder Würfel aus Knochen und Elfenbein.

Im deutschen Raum des Mittelalters war das Glücksspiel verboten. Erst im 15. Jahrhundert wurden wieder öffentliche Lotterien als zusätzliche Einnahmequelle entdeckt. Mehr zur Geschichte der Lotterie z.B. von der SKL Boesche: hier nachlesen.  Der Aufstieg des Glücksspieles begann in Europa. Casinos entstanden und das Roulette kam in Mode.

Das Spiel in Deutschland

Das erste deutsche Casino wurde 1396 in Frankfurt am Main gegründet. Seit 1771 gibt es die Spielbank Wiesbaden und 1820 in Bad Homburg. In Frankreich wurde zu jener Zeit das Glücksspiel verboten. Die deutschen Casinos erfreuten sich über den regen Zuspruch dieser zahlreichen Spielfreunde.

Dostojewskis autobiografischer Gesellschaftsroman “Der Spieler”, der 1866 erschien, soll Bad Homburg und Wiesbaden als Vorbild gehabt haben. Er selbst war der Magie des Spieles erlegen. Einige Jahre später wurde das Glücksspiel wieder verboten und Casinos geschlossen. In unserer heutigen Zeit ist es in lizenzierten Casinos wieder erlaubt und die Ära des Online-Glücksspieles begann.

Glücksspiel soll dem Vergnügen dienen und dabei die Zeit vergessen werden. Oft steht die Gewinnsucht und der scheinbare Geldsegen im Mittelpunkt. Bis zur Spielsucht, einem zwanghaften Spielen, ist es dann nur noch ein kleiner Schritt. Negativen Stimmungen, Ängsten oder Depressionen will man im Spiel entkommen. Immer wieder werden die Spieleinsätze erhöht, damit der Reiz erhalten bleibt, letztendlich mit schwerwiegenden Konsequenzen. Mehr als die Hälfte der Deutschen, meist Männer, beteiligen sich an Glücksspielen. Spielen soll Spaß machen und niemand in der Familie hat etwas gegen eine Runde “Mensch ärgere dich nicht”.

Bild: © Benjamin Thorn / PIXELIO

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