Kultursensible Altenpflege: Pflege muss kulturellen Hintergrund berücksichtigen

Health care worker helping an elderly manDer Anteil der Bewohner aus anderen Kulturkreisen mit Pflegebedarf wird in den kommenden Jahren zunehmen. Begründet ist das durch die Altersstruktur. Der überwiegende Teil von Migranten kam zwischen den 50er und 70er Jahren in die Bundesrepublik. Sie blieben und werden in Zukunft auch Pflege in Anspruch nehmen. Eine kultursensible Altenpflege braucht ein hohes Maß an Toleranz und sozialer Kompetenz. Sonst entstehen Missverständnisse, die Pflege und soziales Miteinander behindern.

Kultursensibel pflegen

An die Betreuung im Alter stellen diese Menschen Anforderungen, die eng mit ihrem Kulturkreis verbunden sind. Das ist auch nichts Ungewöhnliches. Wie alle anderen Pflegebedürftigen wünschen Migranten sich, dass ihre kulturelle Identität Berücksichtigung findet. Dabei müssen alle Teile des sozialen und kulturellen Lebens im Vordergrund stehen, Fragen des religiösen Lebens genau so wie Speisen oder Aktivitäten in der Freizeit. Nicht vergessen werden darf, dass vor allem im muslimischen Kulturkreis Frauen nur von Frauen gepflegt werden. Ein großer Vorteil bei der Pflege ist, dass auch die junge Generation mit Migrationshintergrund in der Pflege aktiv ist.

Erfolgsversprechende Projekte

Deshalb zeigen vielversprechende Projekte auch, dass Pflege mit soziokulturellem Hintergrund in Deutschland möglich ist. So entstand bereits 2006 in Berlin ein türkisches Pflegeheim, viele weitere folgten bundesweit. Groß ist die Zahl ambulanter Pflegedienste, die in erster Linie für Menschen mit Migrationshintergrund tätig sind. Ihnen gelingt die kultursensible Altenpflege deshalb gut, weil sie die Menschen in ihrem zu Hause betreut. Denn wie deutsche Pflegebedürftige wünschen sich auch ältere Migranten, in ihrem Umfeld professionell betreut zu werden.

Lesen Sie mehr über interkulturelles Zusammenleben im Familienmagazin www.kandil.de.

Bild: bigstockphoto.com / Marmion

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