Psychotherapeutenausbildung – Der lange Weg zum Traumberuf

Wer an Psychotherapie denkt, verbindet dies neben einem guten Verdienst in der Regel auch mit dem eigenen Interesse  an der komplexen Thematik, wodurch eine Psychotherapeutenausbildung für viele äußerst attraktiv erscheint.

Arzt oder Psychologe

Der ärztliche Psychotherapeut kann nach einer mehrjährigen psychotherapeutischen Weiterbildung als Facharzt (nach seiner eigentlichen Ausbildung als Arzt, also dem Medizinstudium) nicht nur körperliche Ursachen von psychischen Erkrankungen selbst abklären, sondern auch Medikamente einsetzen.

Dazu ist der psychologische Psychotherapeut hingegen nicht autorisiert. Dieser hat entweder ein Diplom-/Master-Studium der Psychologie mit dem Schwerpunkt Klinische Psychologie absolviert bzw. als Kinder- und Jugendpsychotherapeut alternativ Medizin oder (Sozial-)Pädagogik. Beiden Berufen geht zudem eine anschließende mehrjährige Psychotherapeutenausbildung voraus. Der psychologische Psychotherapeut muss sich mit den psychotherapeutischen Behandlungsmethoden begnügen und gegebenenfalls weiterverweisen.

Heilpraktiker dürfen nach erfolgreich abgelegter Prüfung zwar Psychotherapie praktizieren, sich jedoch nicht als Psychotherapeuten bezeichnen. Die Berufsbezeichnung lautet Heilpraktiker für Psychotherapie.

Unterschiedliche Ausrichtungen

Je nach Interesse und Neigung kann eine spezielle psychotherapeutische Richtung eingeschlagen werden. Obwohl hier die Auswahl sehr groß ist, kann man zur ersten Orientierung zwischen der Psychoanalyse, der Verhaltenstherapie, der Gesprächspsychotherapie sowie den systemischen Therapien unterscheiden. Innerhalb dieser Grundorientierungen steht außerdem eine Vielfalt von unterschiedlichen Behandlungsansätzen und -methoden zur Verfügung. Oft vereint ein Psychotherapeut mehrere Ausbildungen in sich und bedient sich z.B. auch erlernter kreativer Therapieformen wie der Tanz-, Kunst- oder Theatertherapie.

Die lange Durststrecke

Um offiziell als Psychotherapeut arbeiten zu dürfen, müssen ein halbes Jahrzehnt Ausbildungszeit und Kosten in fünfstelliger Höhe in Kauf genommen werden. Den größten Teil der Gebühren macht dabei die verpflichtende Selbsterfahrung aus, das bedeutet, dass ein angehender Therapeut selbst Therapie machen muss. Bei einem Psychoanalytiker sind dies 600 teuer bezahlte Therapiestunden. Zusätzlich fallen langwierige Pflichtpraktika in Krankenhäusern an, die fast gar nicht vergütet werden. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, die Finanzierung einer Psychotherapeutenausbildung gut zu planen, um sich entspannt dem Ziel widmen zu können, andere Menschen in Krisenzeiten zu unterstützen.

Weiterführendes zum Thema:

Bild: Image courtesy of Ambro / FreeDigitalPhotos.net

Beitrag teilen: